Wiesbadener Wochenblatt vom 06.12.2012

121206_Wiesbadener Wochenblatt_Portrait Felicitas Geipel

WIESBADEN (we) – „Be crazy and be fast!” Jerome Savarys Ausruf könnte Felicitas Geipels Motto sein. Denn wenn im „Beautiful Game“ das „Footloose“ angesagt ist, wenn „Charly Brown“ fröhlich „Some like it hot!“ ruft und im „kleinen Horrorladen“ an der „Copacabana“ der „Non(n)sense“ tobt, ist die Multitalentierte ganz vorne mit dabei und immer ne sichere Bank. Als „Horrorpflanze Audrey Zwo“ ist Fee Geipel ganz „Stimme“, die hinreißend soulig röhrt. Ihr genüsslich gurrendes „Gib´s mir!“ lässt wohlige Gänsehaut über den Rücken rieseln. Als hübsch zickiger Dragoner „Sweet Sue“ hält sie die Mädels ihrer Combo mit dem Charme einer Krawallschachtel auf Linie und gibt ihrem Affen in „Sugar – Manche mögen´s heiß“ jede Menge Zucker. Der „Clubberin“, die bald Zehnjähriges feiern kann, sind „Glattgebügelte“ zu fade. „Ich mag was Kantiges und liebe die Herausforderung, Rollen zu entwickeln.“
Das echt   Wissbadener Eigengewächs (Mama Hausverwalterin, Papa Maschinenbaumechaniker) stand in der Theater AG der Helene Lange-Schule erstmals „auf den Brettern“. War sogar, inzwischen Absolventin der Höheren Handelsschule, als „Gaststar“ engagiert. Ausgebildet als Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und in Mainz tätig, sattelte sie die allgemeine Fachhochschulreife drauf, bevor sie u.a. Berufserfahrung in einer Mediaagentur sammelte, die sie an „der Teufel trägt Prada“ erinnerten. 2009 erfüllte sie sich den Traum der Selbständigkeit, kann mit ihrem mobilen Sekretariat „ziemlich cool“ Fähigkeiten und Qualifikationen verbinden. Gesungen hat Fee Geipel schon als Zehnjährige (Nordenstadter Kirchenchor) und weiß den langjährigen Gesangsunterricht bei Werner Seyfried als „klassisches Fundament“ zu schätzen. Das Casting 2003 brachte den Fan der „Dschungelbuch“-Inszenierung direkt ins Ensemble. Theaterclubleiterin Iris Limbarth schickte den hoch talentierten Neuzugang sofort als B-Besetzung der Hauptpartie Mary Maguire in Webbers „Beautiful Game“ erfolgreich ein. Spürbar mit Herzblut und leidenschaftlicher Spielfreude hat Fee nicht nur in 16 Jugendclubproduktionen das Publikum in Wartburg und Kleinem Haus hingerissen. Im „Käfig voller Narren“ (Silvester-Doppelshow) und in „Sweet Charity“ rockte sie das Große Haus. Fee Geipel gibt auch die Ida im Dauerbrenner „Fledermaus“ – nicht nur in Wiesbaden. Im Mannheimer Nationaltheater gastierte ihre Ida auch schon.

Gesine Werner

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.